Schillerhöhe e. V. | ![]() |
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Bürgerverein | Schillerhöhe e. V. |
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Wohngebiete
Gerlinger Höhe |
Bericht des Bürgervereins und der
Arbeitskreis
Stadtentwicklung
und Verkehr
Gerlinger Tor
Der Name „Gerlinger Tor“ erinnert an das große
herzogliche Wildgehege um das Jagdschloss Solitude, das hier einen
Ausgang nach Gerlingen hatte. Statt eines Bauern- und Jägerpfades führt
heute die Panoramastraße nach Gerlingen, eine Hauptverkehrsstraße mit
hohem Verkehrsaufkommen, besonders zu den Stoßzeiten.
Der
Bürgerverein Schillerhöhe und der Arbeitskreis Stadtentwicklung und
Verkehr der Agenda21 schlagen vor, die Panoramastraße in Höhe des
Gerlinger Tores mit einer Fußgängerbrücke zu versehen.
Es geht
zunächst darum, die sehr gefährliche Fußgängerquerungs-Situation am
Gerlinger Tor verkehrssicher zu gestalten.
Die obere
Panoramastraße verfügt als einzige Hauptverkehrsstraße Gerlingens über
keine sichere Fußgängerquerung an einer von Fußgängern sehr
frequentierten Stelle, dem Gerlinger Tor. Zunächst sorgen die
beidseitigen Bushaltestellen, die Schlossberg und Schillerhöhe
bedienen, für zahlreiche Fußgängerquerungen. Spaziergänger und
Hundebesitzer queren die Straße auf dem Weg in oder vom Wald. Die Firma
BOSCH, das Restaurant Schillerhöhe, die Schillerklinik, die
KSG-Gaststätte, der Waldfriedhof und die Solitude bewirken ein hohes
Fußgängeraufkommen; ebenso Feinkost Baier mit der Postagentur,
Kindergarten und Grundschule in der Waldsiedlung. Im
Bereich Gerlinger Tor kreuzt der von der Stadt empfohlene offizielle
Schul-/Kindergartenweg zur Waldsiedlung die Panoramastraße.
Die
Wohngebiete Schillerhöhe und Schlossberg werden zunehmend geprägt durch
Senioren und junge Familien mit kleinen Kindern. Das Restaurant
Schillerhöhe ist Ziel vieler großteils älterer Spaziergänger aus
Gerlingen und Umgebung, Patienten der Klinik Schillerhöhe sind
ebenfalls überwiegend älteren Jahrgangs. Außerdem gibt es hier viele
Familienfeste mit Kindern, Eltern und Großeltern. Feinkost Baier und
die Postagentur sind auch für die Senioren des Schlossbergs sehr
wichtige Einrichtungen in Laufentfernung. Durch die erfreulicherweise
steigende Zahl an Kindern in beiden Wohngebieten gewinnt auch die
Schul- und Kindergartenweg-Problematik immer mehr an Gewicht. Aber auch nachmittags wollen Kinder ihre
Freunde besuchen, zum Musikunterricht, etc. gehen, sodass die Querung
der Straße beim Gerlinger Tor den ganzen Tag über eine erhebliche
Gefahrenquelle darstellt.
Die Gefahr
entsteht einmal durch das sehr hohe Verkehrsaufkommen der
Panoramastraße, aber auch dadurch, dass dort die zulässige
Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h von Stuttgart kommend regelmäßig
deutlich überschritten wird. Erst vor der
scharfen Kurve bei der Einmündung zum
Unteren Schlossberg wird abgebremst. Zudem ist der
Straßenabschnitt auf Höhe der Bushaltestellen von Stuttgart kommend
wegen der vorgelagerten Rechtskurve nicht einsehbar. Die Autofahrer
sehen selbst bei zulässiger Geschwindigkeit Fußgänger erst sehr spät.
Das vom Bürgerverein initiierte gelbe Blinklicht signalisiert die
Gefahrensituation zwar, wird aber von Autofahrern wenig beachtet.
Besonders für Kinder und Senioren ist diese Verkehrssituation lebensgefährlich.
Die von einem
Kreisverkehr erhoffte Entlastung der Gefahrensituation wird wohl nicht
kommen. Die Einrichtung einer Ampelanlage wurde früher schon
diskutiert, aber aus verkehrsrechtlichen Gesichtspunkten verworfen.
In dieser Situation ist eine Fußgängerbrücke
Höhe des Gerlinger Tors die für Fußgänger sicherste Lösung. Die hohlwegartige Lage der Panoramastraße zwischen
Löwenwiese und Schillerwiese drängt diese Lösung geradezu auf.
Durch eine
Fußgängerbrücke würden die Wohngebiete Schillerhöhe und Schlossberg
zusammenwachsen. Der nachbarliche Austausch gerade für junge Familien
mit Kindern würde wesentlich erleichtert. Selbst Kinder im
Vorschulalter könnte man allein über die Brücke gehen lassen. Für
Spaziergänger und Wanderer wären die historischen Standorte
Schillerstein und Löwe attraktiv miteinander verbunden.
Die Stadt Gerlingen hätte in Richtung Landeshauptstadt einen
repräsentativen Ortseingang („Gerlinger Tor“). Auf
beiden Seiten des Gerlinger Tors gibt es bereits einen Treppenabgang zu
den Bushaltestellen und jeweils einen behindertengerechten Abgang
einmal über die Schillerwiese und auf der Löwenseite zum Parkplatz.
Die beiliegende Skizze soll einen kleinen Eindruck vermitteln, wie sich
eine Brücke in das Landschaftsbild einbinden
lassen würde. Form und Ausgestaltung sind natürlich Geschmacks- und
Kostenfragen. Nach unseren Recherchen würden sich die Kosten für eine
einfache vorgefertigte Holzbrücke bei ca. 15 m Spannweite
einschließlich der Fundamente auf ca. € 25.000 belaufen. Für eine
anspruchsvollere Konstruktion muss man wohl mit ca. € 2.000 pro qm
rechnen, bei einer Breite von 2,50 m also mit € 75.000.
Einige
Lehrstühle für Bauingenieurwesen der Universität Stuttgart bieten gern
Semesterarbeiten mit konkretem Hintergrund an. Auf diesem Wege könnten
verschiedene Ansätze für Konstruktion, Form und Ausgestaltung einer
Fußgängerbrücke „Gerlinger Tor“ ermittelt werden. Bei einer Ausstellung
im Rathaus könnte die ganze Bandbreite an Varianten der Öffentlichkeit
vorgestellt werden.
Uns ist
bewusst, dass für den Bau einer Fußgängerbrücke
„Gerlinger Tor“ in erster Linie das Land zuständig wäre. Wir gehen aber
davon aus, dass das Land sich einem entsprechenden Wunsch der Stadt
nicht ohne triftigen Grund verschließen könnte. Das gilt wohl
insbesondere dann, wenn über die Kostentragung Einigkeit erzielt werden
kann. Angesichts der Attraktivität, die eine Fußgängerbrücke am
Gerlinger Tor nicht nur für die beiden dann verbundenen Wohngebiete
sondern für die ganze Stadt darstellen würde, können wir uns
vorstellen, dass ein Teil der Kosten durch Spenden von Bürgern und
Sponsoren aufgebracht werden kann. Das könnte etwa durch den Verkauf
von „Brücken-Bausteinen“ oder auf ähnliche Weise geschehen. Beispiele
gibt es.
Der Arbeitskreis
Stadtentwicklung und Verkehr der Agenda21 und der Bürgerverein
Schillerhöhe hoffen mit dem vorgelegten Vorschlag einen Beitrag zur
Verkehrssicherheit zu leisten und zur Verbesserung der Kinder- und
Seniorenfreundlichkeit unserer an vielen anderen Stellen auf diesen
Feldern so vorbildlichen Heimatstadt beizutragen. Und ein schönes
Portal für Gerlingen wäre ein angenehmer Nebeneffekt.