Zum zwölften Mal fand auch in diesem Januar unser Kommunaler Abend mit Dirk Oestringer im Restaurant Schillerhöhe statt. Die knapp 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Nachbarschaft informierten sich über „Was bewegt uns Gerlingerinnen und Gerlinger“ und nutzten die Gelegenheit, mit Gerlingens Bürgermeister ins Gespräch zu kommen.
Herr Oestringer berichtete über eine Reihe von Bauvorhaben, darunter die Sanierung der Realschule, die nun abgeschlossen ist. In rund 3 Jahren soll es für die Schülerinnen und Schüler von Gymnasium und Realschule eine Mensa mit eigener Küche geben. In der Gerlinger Innenstadt laufen ebenfalls Sanierungsarbeiten, die mit über 2 Mio Euro Fördergeldern unterstützt werden. Im Rahmen dieses Vorhabens soll im Alten Rathaus in den nächsten Jahren ein Bistro mit Außenbestuhlung entstehen. Nach den mobilen Bäumen ist dies ein weiterer Schritt, den Marktplatz ganzjährig für die Bewohner attraktiv zu machen.
Herr Oestringer stellte in seinem Streifzug durch die aktuellen, kommunalen Themen den Walderlebnispfad vor, der vom Förster selbst entwickelt und gebaut wurde. Darüber hinaus berichtete er über die Sanierung Steingrubenweg, den neuen „Mängelmelder“ für Gerlinger Bürger, die Diskussionen um einen Schutzstreifen für Radfahrer auf der Panoramastraße bergaufwärts und Fortschritte beim Glasfaserausbau. Die Wohngebiete auf der Höhe seien für die Telekom weniger attraktiv im Ausbau, da wenig Anschlüsse auf großer Fläche. Daher ist eine weitere Ausschreibung dieser Flächen für den Glasfaserausbau geplant. Ein flächendeckender Ausbau soll bis 2030 abgeschlossen sein.
Von besonderem Interesse war für die Anwesenden das Projekt „Entwicklung Gerlinger Höhe“. Dies umfasst das Gelände der ehemaligen Lungenklinik des Robert-Bosch Krankenhauses und das KSG-Gelände an der Schillerhöhe. Die Baurechte sind komplex und die Grundstücksverhandlungen sind bisher nicht abgeschlossen. Die heutigen Besitzer, dies ist neben dem KSG und der Stadt Gerlingen die deutsche Rentenversicherung, möchten gerne verkaufen. Es gibt aber noch keinen Bebauungsplan, nur einen Flächennutzungsplan. Letztlich wird der Gemeinderat entscheiden, was gebaut wird. Ziel ist, dass das Areal gesamthaft betrachtet und entwickelt werden soll. Fest steht, dass es kein reines Wohngebiet werden wird. Ein Krankenhaus, Gesundheitszentrum oder Ärztehaus sind Teil der Überlegungen.
Ein weiteres Schwerpunktthema war der Verkehr und die Infrastruktur rund um die Wohngebiete der Gerlinger Höhe, wie z.B. die zugelassene Geschwindigkeit in der Stuttgarter Straße. Die Nachbarn beklagen sich seit Jahren über das zugelassene Tempo von 60 km/h. Die Straße liegt zwar auf Gerlinger Gemarkung, liegt aber außerhalb der Ortsschilder und ist damit Landeszuständigkeit. Der Handlungsspielraum der Stadt Gerlingen ist daher sehr eingeschränkt. Auch das altbekannte Thema „Schulbus“ wurde angesprochen. Eine Ausschreibung zur Linienbündelung steht bevor und dort wurde auch der Wunsch platziert, dass die Zeiten der Buslinie L638 morgens an den Start der Unterrichtszeiten der Gerlinger Schulen angepasst werden. Dieser Wunsch ist der Stadt bekannt, allerdings müssen auch andere Taktungen, wie z.B. die zeitlich passende Anbindung an die S-Bahn in Ditzingen, eingehalten werden. Bei den Buslinien X2 und X60 hat die Stadt Gerlingen jedoch keinen Einfluss auf die Abfahrtszeiten. Die Stadt tut aber alles, um die Verbindungen der X-Busse nach Gerlingen zu halten.
Auch das Thema Kinderbetreuung und Grundschule kamen zur Sprache. Der Lehrer- und Erziehermangel ist für die Stadt herausfordernd. Die Bedarfe für das Kinderhaus Waldsiedlung und die Waldschule sind schwer planbar. Ziel müsse es aber sein, dass heutige hohe Niveau zu sichern, bevor man zum Beispiel an einen Ausbau der Zeiten in der Waldschule im Zusammenhang mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung in Grundschulen ab dem Schuljahr 2026/2027 denkt.
Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für den regen Austausch und bei Herrn Oestringer für seine offenen Worte und die Zeit. Wir freuen uns, ihn zum 13. Kommunalen Abend in 2025 wieder begrüßen zu dürfen
zurück